FVN wehrt sich eine Halbzeit tapfer
Von Klaus Eichler
Bad Saulgau - Fußball-Landesligist FV Neufra hat eine Woche nach der 1:4-Heimniederlage gegen die SG Kisslegg in Friedrichshafen eine Niederlage mit demselben Ergebnis hinnehmen müssen. Allerdings wehrte sich die Mannschaft von Trainer Volkmar Hackbarth eine Halbzeit lang tapfer und das Team von VfB-Coach Christian Wucherer brauchte am Samstagnachmittag eine Halbzeit lang, um sich den Donau-Aufsteiger zurechtzulegen, auf einem Geläuf, das das Attribut Rasenplatz nicht verdiente. „Der Platz ist eine blanke Katastrophe“, sagte Wucherer, was auch Zustimmung bei Gästetrainer Volkmar Hackbarth fand. Das Rasen im Zeppelin-Stadion glich eher eine Holperwiese.
Auffallend Probleme mit den Gegebenheiten hatte Rechtsfuß Nico Di Leo auf der linken Abwehrseite in der ersten Spielhälfte. Dem technisch versierten Spieler versprangen auffallend viele Bälle. Die Spieler beider Seiten brauchten lange um sich auf diese Situation einzustellen. Alen Ljevakovic kam mit diesen Widrigkeiten bei den Häflern wohl am schnellsten zu recht.
Mario Miller gleicht aus
Ein maßgenauer Pass brachte Lukas Schmidt auf der rechte Seite ins Spiel, dessen Flanke in den Neufraer Torraum konnte auch nach mehrmaligen nachfassen FV-Torhüter Ivan Baric nicht unter Kontrolle bringen, was Ersin Sanli in der 11. Minute zur 1:0-Führung nutzte. Die Antwort von Neufra kam prompt. Nico Di Leo versprang der Ball bei einem Querpass, der Neufraer Simon Spieß schaltete am schnellsten, Mario Miller nahm das Zuspiel dankend an und glich aus zum 1:1. Zwei Minuten später hatte Simon Spies den Führungstreffer für den FV auf dem Fuß, scheiterte aber genauso wie Ersin Sanli auf der Gegenseite. Insgesamt eine schwache erste Hälfte von beiden.
Denn die begann mit einem Paukenschlag. Wie sooft war es Lukas Schmidt, der sich auf der rechten Seite durchsetzte. Was Daniel Di Leo im ersten Versuch nicht schaffte, vollendete Ersin Sanli zur 2:1-Führung. Zehn Minuten später machte sich mal wieder der schlechte Platz bemerkbar.
Eine harmlose Nikic-Flanke woltte der Neufraer Siegrfried Lapin mit der Brust annehmen, doch der versprungene Ball landete am rechten Oberarm. Für Hackbarth was es eher eine Konzentrationssache. „Nach dem Kabinengang sind wir oft unkonzentriert, was der Gegner natürlich ausnutzt.“ Den Strafstoß verwandelte Daniel Di Leo sicher zur 3:1-Führung. „Die zwei schnellen Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt“, sagte Christian Wucherer. Von der Offensive des FV Neufra war nach den beiden Toren nicht mehr viel zu sehen. Einzig VfB-Keeper Philipp Meier brachte aus Sicht des FV Neufra nochmals Spannung ins Spiel. Zweimal spielte er völlig unbedrängt den Ball dem Gegner in die Beine, was Christian Wucherer aufbrachte, doch der eingewechselte Joshua Merzmachte mit dem 4:1 den Sack zu (84.).
„Das war ein Geduldspiel“, sagte Wucherer, „der Gegner war zumindest in Hälfte eins sehr unangenehm“. Volkmar Hackbarth war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Das war deutlich zu wenig. Mit nur 15 Mann fehlt es uns an Kaderbreite. Der VfB hat da ganz andere Qualitäten und Möglichkeiten“. [ke]

Stenogramm:
VfB-FN: Meier - Ljevakovic, Ugur Tuncay, Nico Di Leo (86. Senkbeil), Sanli, Nikic (84. Kölle), Müller, Booch (57. Yosef), Schmidt, Caltabiano (65. Merz), Daniel Di Leo
FV Neufra: Baric I. – Lapin S., Binder M., Pavlovic St.(84. Kiebzak B.), Ummenhofer T.(61- Recker R.) – Fischer M., Metzler M., Binder A. – Spies S., Brehm F., Miller
Tore: 1:0, 2:0 (11., 47.) Sanli E., 1:1 (12.) Miller M., 3:1 (59.,HE) Di Leo D., 4:1 (86.) Merz J.
Gelbe Karte: Binder A. (R)
Schiedsrichter: Sarec Dominik, Frittlingen
Zuschauer: 200