Bad Saulgau (aw) - Der FV Biberach hat dem FV Neufra die wohl letzte Hoffnung auf den Verbleib in der Fußball-Landesliga geraubt. Mit 5:0 (2:0) besiegte Biberach den Aufsteiger, der mit diesem Ergebnis noch gut bedient war. Ilyas Aksit (3) und Radu Daniel Armencea (2) waren die Torschützen für die überlegenen Gastgeber, die schon das Hinspiel in Neufra mit 4:0 gewonnen hatten.
Eine Woche nach dem Ausrutscher in Winterlingen wollte sich der FVB nicht noch einmal gegen ein Kellerkind die Blöße geben. Zudem sah es personell wieder besser aus bei der Mannschaft von Trainer Saverio Speradio, der wieder mehr Alternativen hatte. Die Biberacher diktierten von Beginn an das Geschehen, ballsicher und lauffreudig. Bis zur ersten Chance, zumal gegen einen harmlosen Gegner war es nur eine Frage der Zeit. In der siebten Minute wurde es erstmals gefährlich vor dem FVN-Tor, Noah Gnandt (10.) und Ilyas Aksit (11.) hatten die nächsten Gelegenheiten.
Benny Spies muss auch raus
Bis zur 23. Minute dauerte es, bis der Ball erstmals im Neufraer Tor lag: Nach Flanke von Ercan Tekin köpfte Radu Daniel Armencea das 1:0. Pech für Neufra: Schon in der 13. Minute hatte der Aufsteiger verletzungsbedingt wechseln müssen, für Benjamin Spies kam Martin Braun. Und es setzte weitere Rückschläge für die Gäste: Nach Tekins Lattentreffer (24.) und weiteren Chancen von Timo Heimpel (27.), Armencea und Johannes Fuchs (beide 31.) veredelte Aksit sein Solo von der Mittellinie mit dem 2:0 (33.).
Eine Minute später wäre Aksit nach Pass von Fabian Scheffold frei vor Torhüter Ivan Baric zum Schuss gekommen, wenn ihn nicht Verteidiger Matthias Binder daran gehindert hätte. Als letzter Feldspieler sah Binder die Rote Karte. Für die Gäste, die bis dahin kein einziges Mal aufs Tor geschossen hatten, verdüsterten sich die Chance damit weiter.
Dennoch: Trotz Unterzahl war Neufra in der zweiten Halbzeit 20 Minuten lang ebenbürtig, gewann Zweikämpfe und näherte sich häufiger als vor der Pause dem gegnerischen Tor – ohne aber gefährlich zu werden.
Biberach gönnte sich eine schöpferische Pause. Angetrieben von Kapitän Scheffold zog der FVB das Tempo wieder an – und erspielte sich eine Reihe von Chancen. Armencea (68.) und Aksit (77. und 80.) nutzten drei davon zum 5:0, aber es hätten noch mehr Tore fallen können. Bis zum Schluss ließ die Heimelf nicht locker und spielte sich den Winterlingen-Frust eindrucksvoll von der Seele. „Es war wichtig, dass sich die Mannschaft wieder gefangen hat“, sagte FVB-Trainer Speradio, der vom Auftritt seines Teams sehr angetan war. „Es war super, wie wir Fußball gespielt haben.“
Neufras Trainer Volkmar Hackbarth meinte: „Das war nichts. Wir waren in vielen Situationen einfach überfordert, haben es nicht geschafft das Spiel der Biberacher zu unterbinden.“
Stenogramm:
FVB: Fritzenschaf - Gnandt, Steidle, Keller, Bek (83. Fähnrich) - Fuchs (69. Wonschick), Heimpel, Scheffold - Tekin, Armencea (69. Fu. Cebeci), Aksit.
FVN: Baric (86. Braun T.) – Ummenhofer, Binder M., Lapin, Pavlovic (46. Binder A.) – Metzler, Spies B., Fischer M. - Miller, Brehm, Spies B. (13. Braun M., 46. Bartlomiej)
Tore: 1:0, 3:0 (23., 68.) Armencea, 2:0, 4:0, 5:0 (33., 77., 80.) Aksit
Gelbe Karten: Miller, Binder A. (beide F), Lapin (R)
Rote Karte: Binder M. (Notbremse)
Schiedsrichter: Johannes Deiß, Ulm
Zuschauer: 200